Reisen an das nördlichste Reiseziel der Welt

17 Juni 2015
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Einzigartige Erlebnisse in der Mitternachtssonne in Spitzbergen

Mit Spitzbergen assoziiert man wissenschaftliche Expeditionen, das Nordlicht... oder einfach gar nichts. Kaum bekannt ist, dass Spitzbergen auch das nördlichste Reiseziel der Welt ist, knapp 1.200 Kilometer vom Nordpol entfernt. In den Sommermonaten wird es niemals dunkel. Aufgrund der Lage am 78. Breitengrad werden die Jahreszeiten zu einem besonderen Erlebnis. Bis Ende August bleibt die Sonne immer über dem Horizont stehen und es wird nie dunkel auf Spitzbergen.

Während von Ende Oktober bis Mitte Februar konstante Dunkelheit herrscht. In dem kurzen Zeitraum dazwischen werden die Tage durchschnittlich 20 Minuten pro Tag länger oder kürzer. Daher erlebt man Spitzbergen auch - je nach Jahreszeit - sehr unterschiedlich. In den Sommermonaten sorgt die Flut an Sonnenlicht für einen enormen Energieschub. Eine Grillsession mitten in der Nacht ist keine Seltenheit in Spitzbergen.

Als offizieller Entdecker von spitzbergen gilt der niederländische Seefahrer und Polarforscher Willem Barentsz, der 1596 diesen Ort aufgrund seiner spitzen Berggipfel, die sich auf der Hauptinsel befinden, Spitzbergen nannte. Die Inselgruppe hat einen Sonderstatus, steht unter norwegischer Verwaltung und ist reich an Steinkohle. Aufgrund der Nähe zum Nordpol fungiert sie ebenfalls als Zentrum für wissenschaftliche Forschungsprojekte. Zudem lockt Spitzbergen jährlich mehrere Tausend Touristen an, die alle auf der Suche nach Ruhe, Naturnähe und einzigartigen Erlebnissen sind. Und davon hat Spitzbergen reichlich zu bieten.

Sommerliche Schiffstouren entlang der Fjorde und Gletscher

Eine Schiffstour durch die Gewässer Spitzbergens ist keine Selbstverständlichkeit. Ungefähr neun Monate pro Jahr sind die Fjorde und Meerengen in Spitzbergen eine einzige große, undurchdringliche Eisfläche. Aber von Juni bis einschließlich August sind die meisten Routen zwischen den Inseln schiffbar. Beliebte Touren führen u.a. zu der russischen Siedlung Barentsburg oder der Geisterstadt Pyramiden. Auch die größtenteils verlassenen Siedlungen in Tempelfjorden, Skansbukta und Prins Karls Forland sind beliebte Ziele für Tagesausflüge. Aber ganz egal, welche Tour man auch unternimmt, man kommt immer an zahlreichen, imposanten Gletschern und wunderschönen Mondlandschaften vorbei. Wenn Sie die ganze Westküste oder die gesamte Inselgruppe von Spitzbergen per Schiff erkunden wollen, buchen Sie eine mehrtägige Tour bei einem lokalen Reiseveranstalter. Übernachten können Sie in Zelten, Blockhütten oder auf dem Boot. Eine unvergessliche Erfahrung!

Zwischen Walrössern und Seehunden Kajak fahren

Im Sommer als Aktivität auf dem Wasser sind auch Kajaktouren sehr beliebt. Mit Trockenanzügen und Rettungswesten ausgerüstet können Sie durch die Adventfjorde fahren. Auf der Tour gehen Sie zweimal an Land und besuchen Sie u.a. „Advent City“, eine ehemalige Minenarbeitersiedlung. Wundern Sie sich nicht, wenn ein Seehund oder ein Walross auf einer der Eisschollen im Wasser an Ihnen vorbeitreibt. Auch mehrtägige Kajaktouren sind auf Nachfrage möglich.

Auf Gletschern wandern

Wandern ist wohl die beliebteste Aktivität in den Sommermonaten. Fast alle Wanderwege sind dann begehbar und die Natur erwacht nach den schweren und langen Wintermonaten wieder zu neuem Leben. Da 60% der Oberfläche in Spitzbergen aus Gletschern besteht, sind Gletscher-Wanderungen bei vielen Touristen beliebt. Begleitet von erfahrenen Wanderführern erklettern Sie diese imposanten Naturphänomene. An die spektakulären Ausblicke auf der Wanderstrecke werden Sie sich später immer wieder gerne zurückerinnern. Einige der Gletscherwanderungen werden auch mit Hilfe von Schlittenhunden durchgeführt. Diese übernehmen einen Teil der Lasten, damit man den Gletscher mit leichterem Gepäck besteigen kann.

Robbenjagd wird nicht mehr unterstützt

Die norwegische Regierung hat bereits im Oktober 2014 angekündigt, die kommerzielle Robbenjagd in Norwegen nicht länger finanziell zu unterstützen. Als Grund gibt sie an, andere wirtschaftliche Prioritäten zu setzen. Damit fallen umgerechnet 1,43 Millionen Euro an Subventionen für die Robbenjagd weg. „Das sind fantastische Neuigkeiten“, so äusserte Dr. Ralf Sonntag, Direktor des IFAW-Deutschland sich zu dieser Entscheidung und wir finden, jetzt darf auch Norwegen beim Tourismus geholfen werden.  Denn diese Entscheidung wird zehntausende Robben vor einem qualvollen Tod bewahren. Sie zeigt aber auch, wie wirkungsvoll das EU-Handelsverbot für kommerzielle Robbenprodukte ist.

Spitzbergen ist vielleicht nicht gerade das nahe gelegenste Reiseziel, aber trotzdem gibt es relativ viele Flugverbindungen. Beispielsweise werden täglich Flüge zwischen Longyearbyen und dem Festland, über Oslo oder Tromsø, angeboten. Buchen kann man über SAS (www.flysas.be) oder Norwegian Airlines (www.norwegian.com).

Fast alle Hotels befinden sich in Longyearbyen und entsprechen den westlichen Standards. Sie können direkt bei dem jeweiligen Hotel buchen. Infos darüber finden Sie hier: www.visitsvalbard.com/en/Accommodation

Wer vor Ort an einem Ausflug teilnehmen möchte, kann sich direkt an einen der vielen lokalen Reiseveranstalter wenden: www.visitsvalbard.com/en/Activities-providers

Mehr Infos über Spitzbergen finden Sie unter www.visitsvalbard.com

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